Nach einer Woche Deutschland….

….. blicke ich zurück. Schön war’s, und ja, ich bin traurig, dass es vorbei ist.

In dieser ersten Woche auf heimischen Boden ist eine ganze Menge mehr passiert, als wir ursprünglich gedacht und eingeplant hatten. Es begann schon mit unserer Ankunft in München. Am Sperrgepäckband bekamen wir nicht nur das Surfboard zurück sondern auch einen gewaltig stinkenden Hund. Jamie hatte in den letzten 14 Stunden wieder Durchfall, jippie. Alles war voller Sch…. Decke und Spielsachen habe ich gleich entsorgt, blieb nur noch der dreckige Hund. Wie der aus seiner Box heraus war, hat er sich allerdings gleich noch in der Ankunftshalle erleichtert – und das war viiieeel. Mein Gott, wie habe ich mich geschämt! So schnell konnte niemand wischen, wie der Durchfall aus ihm rauskam. Von einer Mama mit Baby bekam ich noch eine Packung Feuchttücher geschenkt. Zum Glück war auch der Reinigungsdienst schnell vor Ort und hat sich unserer Sauerei angenommen. Ein grosser Dank unbekannterweise an die arme, hilfsbereite Frau! Draussen warteten schon Lisbeth, Erwin, Pe und Helmut auf uns. Ach schön, aber nicht lange. Pe hatte für uns extra ein Willkommensposter gebastelt. Wir konnten es gar nicht gebührend bewundern – der Hund und sein kleines Problem. Gemeinsam mit der Familie schafften wir es, der besonderen Flut Herr zu werden. Danke nochmal an Euch! Für heisses Wasser, für eine Grosspackung Küchenrolle, Eure Hilfe…..

Irgendwann am frühen Abend kamen wir endlich in Nuernberg an. Hier gab’s Kaffee und leckeren Kuchen mit der Family, später kam noch Elke mit Jamies Hundekumpel Dino auf ein Willkommenssektchen vorbei. Jamie hat Dino sofort wieder erkannt. Am nächsten Tag kamen Oli und Vanessa mit Nino. Da gab’s von Jamie erstmal kein Wiedererkennen, vielleicht auch weil Nino ganz scharf darauf war Jamies Lieblingskater Willi zu jagen. Das geht ja mal gar nicht! Willi wird nicht gejagt! So verging das Wochenende mit Besuchen, Koffer ausräumen und ersten Erkundungsgängen in der neuen alten Heimat.

Mit dem Montag begann für die Jungs auch wieder die Schule in Nuernberg. Es war schön, alte Schulkollegen wieder zu treffen. Für uns begann die Woche des Organisieren und Neuanmeldens. Die Anmeldung der Autos gestaltete sich etwas störrisch. Bei dem einen war der TÜV inzwischen abgelaufen und bei dem anderen hatte sich die Batterie verabschiedet. Der ADAC war hier nicht wirklich hilfreich, eher überheblich und AL-mäßig – Hilfe und Auskunft nicht überzeugend, so dass wir ernsthaft überlegen, welchen Sinn eine Mitgliedschaft tatsächlich noch hat….. Bei der Auto-Wiederanmeldung und dem verkehrsgerechten Fahren selbiger sind die entsprechenden Nummernschilder von Vorteil und Vorschrift, und es nutzt nix, wenn man selbige zu Hause oder im Kofferraum des Autos nicht zur Hand bzw. am Auto hat. So ergaben sich einige sinnlose Wege, aber was soll’s. Denken war noch nicht so unser Ding in den ersten Tagen. Die Anmeldung bei der Krankenversicherung zog sich ebenso, ist aber endlich geschafft. Einwohnermeldeamt hatte sich dann schnell erledigt. In der Zwischenzeit sind unsere Sachen auch in Deutschland gelandet. Mal sehen wie lange der Zoll braucht. Wir haben diverse Besuche gemacht und bekommen, Freunde und Familie wiedergesehen. Das ist das Schöne an unserer Rückkehr.

Allerdings sage ich auch ehrlich, dass ich hier so einiges vermisse, und das sind nicht nur Strand, Meer und Sonnenschein. Mir fällt auf, dass wir in Deutschland regelrecht unfreundlich miteinander umgehen. Ja, auch wenn es häufig oberflächlich scheint, ein nettes Wort oder ein Kompliment von Fremden freut mich doch. Irgendwann in der Woche brauchten wir noch Brot. Ich hatte es beim Einkauf vergessen. Punkt 20.00 Uhr fiel ich beim Bäcker ein. Mir schallte ein mürrisches “Gibt nix mehr, is 20.00 Uhr.” entgegen. Wäre es tatsächlich ein solches Problem gewesen, mir aus dem Korb, der neben ihr stand, noch ein Brot oder einige Brötchen zu verkaufen? Scheinbar. Mir hat es jedenfalls gut gefallen, dass wir an JEDEM Tag der Woche – auch abends um 23.00 Uhr – noch einkaufen konnten, wenn etwas gefehlt hat. Autofahren ist in Südkalifornien deutlich entspannter. Da wird eigentlich so gut wie nie gedrängelt, gehupt und Lücken dicht gemacht, sobald einer den Blinker setzt. Man passt besser auf Mitfahrer auf oder gewährt auch mal einem die Vorfahrt, die er nicht hat….. Naja, muss mich halt wieder daran gewöhnen!

Hab’ ich schon erwähnt, dass unsere Wohnung geschrumpft ist? Gut, in SD hatten wir etwa doppelt soviel Platz wie hier. Aber dennoch kam mir zu Beginn alles kleiner und enger vor als vor unserer Abreise. Auch unsere Autos hatte ich deutlich grösser in Erinnerung 😀

Jetlag ist inzwischen überstanden. Es entwickelt sich unser normaler Alltag wieder. Ach ja, Fernsehen in deutscher Sprache ist auch mal wieder schön, das hatte mir echt gefehlt. Mal sehen, was in den nächsten Tagen noch so passiert……


Kommentare

Nach einer Woche Deutschland…. — 3 Kommentare

  1. Und wie sind die Waschmaschinen? Ja, sie waschen eindeutig sauberer, da heisser, aber es passt so wenig rein – jedenfalls kommt mir das immer so vor, wenn wir in D zu besuch sind 🙂
    Dafuer koennt Ihr nun Gluehwein, Weihnachtsmarkt und Nieselregen geniessen….
    Auch hier spielen sie mittlerweile ueberall Weihnachtsmusik, alle Adventskalender bei Trader Joes sind ausverkauft (doof) und die Wettervorhersage fuer die komplette naechste Woche ist genau wie man einen November in SoCal erwartet….. 🙂
    Liebe Gruesse aus OC von den Jordans.

    • Jaa, ich liebe meine Waschmaschine 😀 , auch wenn nur die Haelfte reinpasst. Sauberer wird’s tatsaechlich auch ohne hohe Temperaturen. Adventskalender gibt’s in Huelle und Fuelle. Das Wetter – naja – da waere mir momentan SoCal deutlich lieber!!!!! Ansonsten ist hier, wie schon geschrieben, alles kleiner und enger. Da muessen wir uns erst wieder dran gewoehnen. Jetzt warte ich erst mal auf unsere Sachen aus US und dann startet auch bei uns die Weihnachtsdeko. Ich freu’ mich schon drauf 🙂
      Liebe Gruesse in den sonnigen Sueden an Euch alle von uns allen

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